Wo es herkommt
Selen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement und als Coenzym an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es muss mit der Nahrung zugeführt werden. Selen gelangt natürlicherweise aus dem Boden in die Pflanze, z. B. in Getreide. Da die Böden auf unserer Erde jedoch unterschiedlich viel Selen enthalten, sind auch Pflanzen unterschiedlich arm bzw. reich an Selen. So enthalten die Böden in den USA deutlich mehr Selen als die in Europa, so dass das Getreide aus den USA entsprechend selenreicher ist.
In der EU darf Tierfutter mit Selen angereichert werden; auf diese Weise gelangt es in Fleisch, Milch und Eier. Demzufolge ist es logisch, dass Vegetarier:innen und Veganer:innen niedrigere Selenspiegel haben als Fleischesser:innen. Trotzdem ist ein Selenmangel in Europa laut Literatur offensichtlich selten.
Wo es drin ist
Für vegetarisch und vegan lebende Menschen gibt es Lebensmittel, die nicht nur aufgrund ihres Selengehaltes eine besondere Bedeutung haben. Und dies sind wiederum genau die Lebensmittel, die sowieso regelmäßig auf dem Speiseplan stehen sollten, da sie uns mit z.B. Ballaststoffen, Eisen, Eiweiß, Zink u.v.a. versorgen. Da die Selengehalte dieser Lebensmittel jedoch abhängig von ihrem Anbauort stark schwanken können, gebe ich euch keine Selen-Hitliste an, sondern zähle die meines Erachtens empfehlenswerten Lebensmittel in alphabetischer Reihenfolge auf:
Buchweizen – Haferflocken – Hülsenfrüchte – Kohl – Naturreis – Pilze – Quinoa – Spargel – Tofu – Vollkornbrot – Zwiebel
Selen einnehmen?
Was man weiß und was man nicht weiß:
– Selen ist besonders wichtig für die Funktion der Schilddrüse, der Muskulatur und der Spermien.
– Eine Seleneinnahme wird seitens der Nahrungsergänzungmittel-Industrie heftig beworben – auch im Hinblick auf Spermienaktivität und Fruchtbarkeit.
– Auch wird oft zur Seleneinnahme bei der Hashimoto-Thyreoiditis (häufigste Form einer Schilddrüsenentzündung) geraten – eine positive Wirkung ist bislang jedoch nicht bewiesen.
– Eine längerfristige Seleneinnahme erhöht das Risiko für Diabetes mellitus um das Dreifache!
– Eine Seleneinnahme sollte deshalb immer mit den behandelnden Ärzt:innen besprochen werden.
Zum Weiterlesen:
Selen | DGE