Gesundes Leben an der Bille

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Als wir das Haus am Billwerder Billdeich 2014 für uns entdeckten, war es derart hoch von Bäumen, Büschen, Hecken und Kletterwein umgeben, dass es vom Deich aus kaum zu sehen war. Wir befreiten es innen und außen von Dunkelheit und Feuchtigkeit, ließen Luft und Licht hinein. Und siehe da, das Haus scheint es uns zu danken. Fast schon trotzig erhebt es sich aus dem tiefer gelegenen Marschland und richtet seine wachen blauen Fensteraugen gen Bille und Naturschutzgebiet.
Hoch gewachsen, mit einem Innenhof, einer Hofmauer, einem kleinen Stall, alles umgeben von einem Brack und seinen Überläufen, nennen wir es seitdem liebevoll unsere „Billeburg“. Vom Land kommend dachten wir eigentlich, wir wären schon gut mit der Natur verwachsen. Doch weit gefehlt! Wir fühlen uns erst hier in spürbar natürlichem Gelände angekommen.
Denn um die Billeburg herum lebt eine Vielzahl wilder Tiere. Am Boden begegnen uns Reh, Hase, Frosch, Ringelnatter und Haselmaus wie auch Maulwurf, Wühlmaus und natürlich diverse Schnecken. Auch Waschbär und Marderhund haben sich schon gezeigt. Und eines Morgens schaute ein Fuchs neugierig durch die Hoftür in den Innenhof und blickte mir genau in die Augen, als wolle er sagen: „Was willst du denn hier?“ Zwischen Boden und Himmel flitzen Eichhörnchen hin und her, der Buntspecht hämmert und eine auch sonst bunte Vogelwelt von Amsel über Eichelhäher und Rebhuhn bis hin zum Zaunkönig lässt sich sehen und hören.
Nur die Nachtigall, die zunächst jahrelang westlich des Hauses gesungen hat, scheint weiter gezogen zu sein. Am Himmel ziehen Milan und Bussard, im Sommer auch Segelflugzeuge leise ihre Kreise. Gerade erst hat ein Bussardpärchen ein Nest hoch in einer Erle auf der gegenüberliegenden Brackseite gebaut. Kraniche und Graugänse schauen sich alles von noch weiter oben an. Der Graureiher bleibt dagegen mit Vorliebe auf einem aus dem Brack ragenden Baumstamm stehen und beobachtet. Im Brack tummeln sich Frösche, auf dem Brack Stockenten, Blässhuhn, Graugänse und neuerdings sogar Brandgänse. Auch Nilgänse haben uns schon besucht. Dann und wann kommt eine Nutria zu uns herüber geschwommen, um in der Abendsonne zu verweilen und herabgefallene Hundsrosenblätter zu knabbern.

Bei jedem Wetter – es ist ein Paradies für sich, dieses Billwerder an der Bille. Wir wünschen der Dorfgemeinschaft weiter bestmögliches Gelingen bei ihren Bemühungen, unser gemeinsames Paradies zu erhalten! Aber nicht nur das Leben um die Billeburg herum scheint noch gesund und vielseitig – auch aus der Billeburg selbst gibt es Gesundes zu vermelden. Gesundheit geht uns schließlich alle an – Mensch, Tier und Pflanze.
Auf diesem Weg liebe Grüße von Sigi und Jochen Steeb!

Die Bille entspringt in Linau
in Schleswig-Holstein
und mündet nach 65 km
in die Norderelbe.


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