Gicht

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Wie ein Gichtanfall entsteht
Bei einem Gichtanfall kristallisiert Harnsäure in einem Gelenk aus. Oft ist eine Großzehe betroffen, die dann gerötet und geschwollen ist und so sehr schmerzt, das die darauf liegende Bettdecke unerträglich erscheint. Auch andere Gelenke können betroffen sein. Harnsäure kann auch im weichen Gewebe auskristallisieren und Knötchen bilden (Tophi), z. B. an Ohrmuschel, Ellenbogen, Sehnenscheiden und anderen äußerlich
sichtbaren Stellen.

Harnsäure entsteht aus Purinen. Purine befinden sich in unseren Zellen (in der DNA/RNA), aber auch in Lebensmitteln. Je mehr Purine der Mensch zu sich nimmt, umso mehr Harnsäure entsteht daraus in seinem Körper. Ein Zuviel an Harnsäure wird Hyperurikämie genannt.
Es gibt eine Formel, anhand derer sich der Lebensmittel-Puringehalt in die Körper-Harnsäure umrechnen lässt (1 mg Purine = 2,4 mg Harnsäure). Das ist der Grund, warum es sowohl Lebensmitteltabellen mit Angabe des Puringehaltes als auch Tabellen mit Angabe des Harnsäuregehaltes gibt.
Empfohlen wird die Meidung purinreicher Lebensmittel, um die Bildung von Harnsäure zu begrenzen und eine ausreichende Trinkmenge, um die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren zu fördern. Die Ernährungsumstellung steht an erster Stelle und sollte für 3 Monate durchgeführt werden, bevor der Harnsäurewert kontrolliert wird. Falls erforderlich, kann ein erhöhter Harnsäurewert auch medikamentös gesenkt werden.

Ernährung bei Hyperurikämie und bei Gicht – die top 5
Übergewicht abbauen
Bitte langsam abnehmen (500 g / Woche). Fasten und schnelle Gewichtsabnahme vermeiden, da hierbei über den Fettabbau Ketonkörper entstehen, die die Harnsäureausscheidung hemmen und zusätzlich Purine aus Körperzellen freisetzen.

Maximal 2 x pro Woche Fleisch / Geflügel / Fisch / Meeresfrüchte
Am besten auf Fleischwaren ganz verzichten.
Ansonsten Insgesamt maximal 300 g pro Woche (Wurst mit eingerechnet!)
Haut von Geflügel und Fisch entfernen, da diese besonders purinreich ist.
Matjes, Sardinen und Anchovis meiden.

Mindestens 5 ovo-lacto-vegetarische Tage pro Woche
Als Eiweißquellen dienen fettarme Milchprodukte, Tofu, Hirse und Hülsenfrüchte.
Eier sind in Maßen erlaubt.
Hefegebäck meiden (Backpulver verwenden).
Pflanzliche haben entgegen früherer Meinung keinen Gicht fördernden Effekt – wie z. B. Hülsenfrüchte, Brokkoli, Pilze, Rhabarber, Spinat und Spargel.

Trinkmenge 1,5 bis 2 Liter pro Tag
Vorzugsweise Wasser, Kaffee und Tee trinken.
Alkoholische Getränke, insbesondere Bier (auch alkoholfreies) und Spirituosen möglichst meiden, da sie die Harnsäure-Ausscheidung hemmen und zusätzlich durch ihren Hefegehalt purinreich sind. Wein in Maßen ist erlaubt.

Fruchtzuckerzusätze meiden
Industrieller Fruchtzucker erhöht die Körper-Harnsäure, er findet sich z. B. als Fructose-Zusatz in Getränken, Joghurtzubereitungen, Süßigkeiten, Müsliriegeln …

Weitere Informationen
www.gichtinfo.de
www.gichtliga.de

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