Reis – so gesund wie er aussieht?

247

8000 verschiedene Sorten Reis werden auf unserer Erde angebaut. Einige davon lagern auch in unseren Supermärkten. Aber welcher eignet sich wofür und gibt es den einen, der besonders gesund ist?

Problem Arsen
Reis ist das am stärksten mit Arsen belastete Lebensmittel. Arsen wurde im Laufe der Erdgeschichte aus dem Gebirgserz ausgewaschen und gelangte so in das Grundwasser. Reis wird im stehenden Grundwasser angebaut und nimmt Arsen aus diesem 10 mal stärker auf als andere Getreidesorten. Diese Tatsache betrifft auch biologisch angebauten Reis. Arsen ist hochgiftig, wird in mehreren Organen gespeichert und führt öfter zu einer chronischen als zu einer akuten Intoxikation.

Reissorten
Arborioreis wird vor allem in Italien angebaut. Da er beim Kochen cremig wird, wird er in fast allen Risottorezepten wie unabdingbar empfohlen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass sich Milchreiskörner für die Risottozubereitung ebenso gut eignen. Geschälter, polierter und geschliffener Reis ist lange haltbar, aber arm an Nährstoffen.
Klebreis enthält besonders viel Stärke, die beim Kochen klebrig wird, so dass der Reis gut am Stäbchen haften bleibt. Klebreis wird auch gerne in der Sushizubereitung verwendet. Meiner Erfahrung nach kann er in Sushiröllchen gut durch Milchreich oder Hirse ersetzt werden.
Naturreis (= brauner Reis, Vollkornreis) enthält noch seine Schale und hat deshalb mehr Nährstoffe und ein kräftigeres Aroma als geschälter Reis. Oft ist ist er jedoch mir Arsen und manchmal auch mit Cadmium belastet (da er außerhalb der Regenzeit im hoch belasteten Grundwasser wächst – egal ob in China oder in Italien).
Basmatireis / Jasminreis sind zwar nährstoffarm, jedoch sollen sie nicht mit Arsen belastet sein, da sie nur zur Regenzeit angebaut werden und die benötigte Flüssigkeit aus dem schadstoffarmen Regenwasser beziehen.
Parboiled Reis ist nährstoffreich, da seine Nährstoffe vor dem Schälvorgang aus der Schale in das Reiskorninnere gepresst werden. Mit dem Pressen gelangen jedoch auch Schadstoffe wie Arsen in das Korn.
Patna Reis bezeichnet das klassische weltweit verbreitete Reiskorn, das durch Schleifen und Polieren zwar lange haltbar, jedoch auch nähstoffarm gemacht wird .
Schnellkochreis – egal ob weiß oder braun – ist vorgekocht. Zwar wird er körnig und locker, hat jedoch kaum Nährstoffe und keinen Geschmack.
Wildreis gehört nicht ztu den Reissorten. Er besteht aus Samen einer Wasserpflanze, die heute in der Regel angebaut wird.

Fazit
Den einzigen supertollen gesunden Reis scheint es nicht zu geben. Wenn dein täglich Brot ein ballaststoffreiches Vollkornbrot ist, dann spricht auch nichts gegen den Verzehr von ballaststoffarmem weißem Reis. Die weißen Reissorten Basmati- und Jasminreis gelten insgesamt als am wenigsten belastet.

Reis waschen?
Das Waschen bzw. Einweichen soll Schadstoffe wie Pestizide und Arsen entfernen. Allerdings gehen damit auch Mineralien und Spurenelemente verloren. Trotzdem: Lieber weniger Arsen und Mineralien, wenn wir Letztere ja auch gut aus anderen Lebensmitteln beziehen können. Weil gewaschener Reis auch einen Teil seiner Stärke abgegeben hat, eignet er sich nicht zur Zubereitung von Risotto, Milchreis und Sushi. Welcher Reis schadstoffbelastet, ist im Internet unter den aktuellen Warentesten nachzulesen (auch Bioprodukte sind davon nicht ausgenommen).

Reis kochen
Dämpfmethode
Pro Person rechnet man ca. 75 g Reis.
Reis kann in der 2,5 bis 3-fachen Menge Wasser im geschlossenen Topf geköchelt werden, bis er die gesamte Flüssigkeit aufgenommen hat. So gehen keine Nährstoffe, aber auch keine Schadstoffe wie Arsen verloren. Wenn du nur ab und zu Reis isst, dann kannst du diese Dämpfmethode bedenkenlos anwenden.
Kochmethode
Auf der anderen Seite kann man die Empfehlung lesen, potentiell arsenbelasteten Reis – wie Naturreis oder Parboiled Reis – in der 5-fachen Menge Wasser zu kochen und die Kochflüssigkeit (in der sich dann natürlich Nährstoffe und Schadstoffe befinden) wegzuschütten. Nicht weiter schlimm, da wir uns ja einen Großteil der wichtigen Makro- und Mikronährstoffe aus anderen Lebensmitteln – wie Brot, Gemüse und Hülsenfrüchten – holen!

Mein persönliches Fazit
Bei der Reisauswahl gibt es für jede Sorte ein Für und ein Wider.
Letztendlich gilt:
Reis auf keinen Fall täglich – nur ab und zu – das ist völlig in Ordnung.
Reis, der nicht für Milchreis, Risotto oder Sushi verwendet werden soll, in einem Sieb gut abbrausen, in viel Wasser kochen und das Kochwasser wegschütten.
Für Kinder nur ausnahmsweise einmal eine Reiswaffel, da diese in der Regel ebenfalls mit Arsen belastet sind.


vegetarisch.kompakt-billeburg.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wie
Schließen
Vegetarisch Kompakt mit Sigrid Steeb © All rights reserved.
Schließen