Küchen der Welt

236

Essen und Trinken sind lebensnotwendig und von daher ein Grundbedürfnis. Ich denke, wir können uns gut vorstellen, dass auch der „erste Mensch“ die für ihn leckeren Lebensmittel am liebsten gegessen hat.

Vom Sucher und Sammler zum Food to go
Die noch umherziehenden Menschen waren täglich viele Kilometer unterwegs, um ausreichend Nahrung zu finden. Sie verzehrten das, was sie fanden und was sie nicht durch Geruch oder Geschmack abschreckte – Pflanzen, Samen, Kleintiere.
Vorfahren und Epigene gaben den Menschen die Erfahrungen und das Wissen um Genießbares weiter.
Als die Menschen entdeckt hatten, wie sie ein Feuer entzünden konnten, entstanden Feuergemeinschaften. Jetzt konnte man Speisen garen, außerdem gab das Feuer Licht und Sicherheit. Als der Mensch sesshaft wurde und Haustiere hielt, entstanden Tischgemeinschaften. Sowohl die Feuer- als auch die Tischgemeinschaften förderten Austausch und Zusammenhalt. Das ist auch heute noch so – wer kennt nicht den Zauber eines Lagerfeuers oder den eines ausgiebigen gemeinsamen „Tafelns“.
Leider gibt es in unserer Gesellschaft zunehmend Menschen, die sich unterwegs bzw. standby ernähren, aber weniger oft am Tisch. Vom slow food zum fast food? Oder doch lieber umgekehrt?

Lebensmittel unserer Erde
Die Vielfalt an Pflanzen, Früchten und Samen ist überwältigend. Möglich, dass es eine Zeit gab, in der die Menschen nur mit fleischlicher Zusatznahrung überleben konnten. Auch möglich, dass unser Gehirn nur mit einer fleischlichen Übergangsnahrung so viele Synapsen ausbilden konnte. Heutzutage ist es aber in vielen Ländern der Erde so, dass wir Zugriff auf fast alles haben. Wenn wir einen Supermarkt betreten, sind wir zuallererst von Obst und Gemüse umgeben – wenn das mal nicht wegweisend sein sollte!
Für unsere Versorgung mit Kalorien und Eiweiß brauchen wir in den Industrieländern keinesfalls mehr irgendwelche Fleischwaren. Eine vegetarische Ernährung könnte sogar unser Klima und unsere lebenswerte Welt retten. Es heißt, dass ein Verzicht auf die Massentierhaltung für unser Klima 3x so wirksam sein würde wie eine Rettung weggeworfener Lebensmittel! Warum dann bitte schön nicht beides? Viele Küchen unserer Welt haben es uns vorgemacht (China, Indien …) und begeben sich tragischerweise jetzt auf den Weg des Vielfleischessens.

Küchen unserer Welt
Die Lebensmittel, die Garmethoden, die Rezepte, die Gewürze, die Art und Weise des Verzehrs: alle sind sie unerschöpflich. Ein Leben reicht nicht, um sich mit allem zu beschäftigen. Interessanterweise finden sich aber bestimmte Zubereitungsformen in vielen Ländern in ähnlicher Art und Weise; viele davon gelten für das entsprechende Land als traditionell und typisch:

– Desserts: Creme brulee (Frankreich), Grießpudding (Deutschland), Mousse au chocolad (Frankreich), Tiramisu (Italien)
Dips: Aioli (Mittelmeerländer), Baba Ghanoush (Arabien), Frankfurter Grüne Soße (Deutschland), Hummus (Arabien), Pesto (Italien), Pistou (Frankreich)
– Eintöpfe: Bigosch (Polen), Bouillabaisse (Frankreich), Borschtsch (Russland), Dhal (Indien), Erbsensuppe (Deutschland), Gazpacho (Spanien), Minestrone (Italien)
Fladenbrote: hierzu gibt es einen 📜extra Beitrag
– Frikadellen bzw- Bällchen: Cevapcici (Griechenland), Falafel (Arabien), Frikadellen (Deutschland), Königsberger Klopse (Deutschland), Köttbullar (Schweden), Köfte (Türkei)
– Gemüsegerichte: Ratatouille (Frankreich), Sauerkraut (Deutschland)
– Kartoffelgerichte: Gnocchi (Italien), Kartoffelsuppe (Deutschland), Pommes frites (Belgien), Rösti (Schweiz)
– Teigtaschen: Dim sum (China), Empanadas (Spanien, Argentinien) Maultaschen (Deutschland), Piroggen (Polen), Ravioli (Italien), Tortellini (Italien), Samosas (Indien)

Lesenswert
Europäische Esskultur, Gunther Hirschfelder, Campus Verlag
Der zweite Code (Thema Epigenetik), Peter Spork, rororo-Verlag

vegetarisch.kompakt-billeburg.de


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wie
Schließen
Vegetarisch Kompakt mit Sigrid Steeb © All rights reserved.
Schließen