Ernährung im Alter

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Besonderheiten im Alter
Der Energiebedarf sinkt. Ein 30-jähr. Mann braucht 2500 kcal, ein 75-jähr. Mann nur noch 1700 kcal täglich. Wer sich wenig bewegt, braucht noch weniger. Übergewicht im Alter ist häufig.
Das Geschmacksempfinden lässt nach. Ein Verlust des Riechvermögens (wie er bei grippalen Infekten, aber auch als Frühsymptom bei Demenz oder Morbus Parkinson vorkommt, geht mit einem Geschmacksverlust einher. Wer nichts mehr schmeckt, mag nichts mehr essen.
Oft mangelt es an Appetit. Die Gründe hierfür sind vielfältig, zu den möglichen Ursachen gehören Einsamkeit, Nebenwirkungen von Medikamenten, Schmerzen, stattgehabte Narkose und Operation …
Oft mangelt es an Gesellschaft beim Essen.
Schluck- oder Kauprobleme sind nicht selten (fehlende oder schlecht sitzende Prothese, stattgehabter Schlaganfall … )
Das Auge isst bekanntlich mit. Wer nicht sieht was er auf dem Teller hat, mag auch nicht zulangen.
Klappt das Hantieren mit dem Besteck nicht mehr (z. B. nach Schlaganfall, bei durch Rheuma verformten Händen …), dann wird die Lebensmittelauswahl unter Umständen erheblich eingeschränkt.
Das Durstgefühl lässt nach, selbst während der Körper austrocknet, z. B. im Sommer, fehlt Durst als Alarmzeichen.

Die Ernährungsregeln der DGE
Die Regeln gelten auch für Senior:innen. Aus Erfahrung kann ich sagen, das diese Regeln von älteren Menschen ähnlich missachtet werden wie von jüngeren Menschen.

Mangelernährung
Bei schwerer Erkrankung, eingeschränkter Nahrungsaufnahme und Gewichtsabnahme droht eine Mangelernährung mit Eiweißverlust und Muskelabbau. Kraft und Mobilität lassen nach, Wunden heilen schlechter und die Krankheitsanfälligkeit nimmt weiter zu. Das gilt für Ältere und Jüngere gleichermaßen, kommt aber bei den Senioren viel häufiger vor.
Bei nachgewiesener Mangelernährung ist eine besonders energie- und eiweißreiche Kost erforderlich (mehr kcal, mehr Eiweiß, mehr Zwischenmahlzeiten). Abhängig vom Ausmaß der Mangelernährung kann auch eine Trinknahrung verordnet werden (früher Astronautenkost genannt). Hier findest du mehr dazu.

Ernährung bei Kau- und Schluckproblemen
Im Vordergrund steht die Bereitstellung der „richtigen Kost“ (Dysphagiekost, Dysphagie = Schluckstörung), um eine Nahrungsaufnahme über den Mund zu gewährleisten und ein Verschlucken zu vermeiden. Das beinhaltet die Auswahl geeigneter Lebensmittel und die Festlegung derjenigen Nahrungskonsistenz, die gut und sicher geschluckt werden kann

Nahrungsergänzungsmittel
Sofern kein Nährstoffmangel nachgewiesen wurde, wird kein Nahrungsergänzungsmittel benötigt. Bei nachgewiesenem Vitamin D-Mangel, Folsäure- oder Vitamin B12-Mangel werden darauf abgestimmte spezielle Ergänzungspräparate verordnet.

Essen auf Rädern
Wird Mittagessen auf Rädern bezogen, dann sollten Frühstück und Abendbrot genutzt werden, um den Obst- und Gemüseanteil der Ernährung sinnvoll aufzustocken. Auch zwischendurch darf gerne zu Obst und Gemüse gegriffen werden. Jeder weiß, dass man Fingerfood von einem Teller, egal ob Gemüse oder Obst, nicht lange liegen lässt!

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